Uhrzeit: 9:00 – 12:00 Uhr | Vor Ort bei Abenteuer Lernen
Teilnehmende: 17 Personen aus folgenden Einrichtungen: Abenteuer Lernen e.V. , Behinderten-Gemeinschaft Bonn, Brücke-Krücke e.V., Eine Welt-Regionalpromotorin für Bonn/ südliches NRW, Internationale Begegnungsstelle, Jugendpflege Stadt Bonn, Jugendzentrum Brüser Berg, Jugendzentrum Haus Michael, Kita Minimäuse, Kita Power Pänz 2001, Ludwig-van-Beethoven Musikschule Bonn, LVR-LandesMuseum Bonn, Stadtsportbund, Theater Bonn
Moderation und Protokoll: Forum Inklusion lebendig machen/Abenteuer Lernen e.V.
1. Begrüßung und Vorstellung
Alle Teilnehmenden stellen sich und ihre Einrichtungen kurz vor und erzählen, mit welchen Anliegen, Interessen sie zu dem Netzwerktreffen kommen.
2. Aktuelles aus dem Forum Inklusion lebendig machen
Inklusion im Dialog (digitales Format jeden letzten Freitag im Monat von 13-14 Uhr über Zoom-Link)
- Zweimal stattgefunden (Impulsthemen: „Einsatz von Symbolen“ sowie „Einfache und leichte Sprache“)
- Gute Resonanz, gerne auch noch bewerben
- Neue Interessierte haben das Angebot wahrgenommen, es funktioniert auch „nebenbei“
- Themenwünsche gerne an das Forum richten
- Ergebnisse oder Infos aus den Veranstaltungen werden auf der Pinnwand des Forums veröffentlicht: https://inklusion-lebendig-machen.de/netzwerk-pinnwand/
- Weitere Termine auf der Internetseite einsehbar unter https://inklusion-lebendig-machen.de/veranstaltungen/
Evaluation des Labels
- Evaluation als ein wichtiger Bestandteil professionellen Arbeitens
- Rückmeldungen der Label-Einrichtungen immer sehr willkommen
- Anfang des Jahres wurden von Zara Dobrindt acht qualitative Interviews mit Label-Einrichtungen geführt
- Die Ergebnisse wurden nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet, hier eine kurze Darstellung der Ergebnisse, wenn mehr gewünscht ist, gerne melden, zeitnah wird auf der Internetseite noch etwas dazu veröffentlicht
- Forschungsfrage: „Wird Inklusion in Bonn durch das Forum Inklusion lebendig machen lebendiger?“
- Ergebnisse in fünf Unterfragen entsprechend den 5 Handlungsfeldern (siehe Strategiepapier) zusammengefasst
1. Inwieweit führt das Label zu einer Auseinandersetzung der Einrichtung mit dem Inklusionsbegriff?
- Verständnis von und Haltung zu Inklusion vor allem gestärkt (teilweise erweitert)
- besonders verdeutlicht, wie weit Inklusion reicht und wie viele Möglichkeiten es gibt, Inklusion zu fördern
- unterschiedlich wie präsent und verankert das Thema Inklusion in den jeweiligen gesamten Teams ist
- Label als Motivation sich in den Einrichtungen mehr für Inklusion einzusetzen (unter anderem höhere Nachfrage nach inklusiven Angeboten und Legitimation durch Labelmitgliedschaft
2. Wird durch das Label eine breite Öffentlichkeit auch über die teilnehmenden Einrichtungen hinweg für das Thema Inklusion sensibilisiert?
- Label als Qualitätsmerkmal
- Angebote haben sich hinsichtlich Inklusion verbessert
- Austausch im lokalen Netzwerk hilfreich
- Labelschild schafft Sichtbarkeit
- Sichtbarkeit jedoch sehr abhängig von Platzierung und Umfeld
- Labelschild führt teilweise zum Austausch über das Thema
- Vor allem Menschen, die sich bereits mit Inklusion auseinandersetzen, nehmen positive Beispiele inklusiven Arbeitens wahr
- Thema Inklusion in die Öffentlichkeit tragen als wichtiges Anliegen
- Durch das Mitwirken verschiedener Menschen und Einrichtungen, deren Reichweite auch über die Kinder- und Jugendarbeit hinausgeht, wird die Sichtbarkeit des Themas ebenfalls gestärkt
3. Helfen die Fort- und Weiterbildungen den Labeleinrichtungen, ihr inklusives Angebot besser zu gestalten?
- Deutliche Zustimmung
- Zum Beispiel zu Themen Autismus-Spektrum-Störung, Gendersensibilität, Inklusion im digitalen Bereich, Deutsche Gebärdensprache und zur offenen Kinder- und Jugendarbeit
- Ausgewogene Mischung aus spezifischen, breiten, theoretischen und praktischen Themen ist gut
- Offene und willkommene Atmosphäre werden positiv angemerkt
4. Entstehen durch die Teilnahme am Label Vernetzungen zu anderen Labelmitgliedern, mit denen sich über inklusive Kinder- und Jugendarbeit ausgetauscht werden kann und führt dies zu einer Weiterentwicklung der eigenen Arbeit?
- Vernetzung als eine der wichtigsten Vorteile des Labels
- Kooperationen erwachsen daraus
- Raum für Fragen und Probleme
- Sichtbarkeit von Einrichtungen untereinander durch das Netzwerk
- Austausch zwischen sehr unterschiedlichen Einrichtungen sind wichtig
- Starke Vernetzung unter aktiven Teilnehmenden (über einzelne Mitarbeitende, die für das Label „zuständig“ sind, geht es in den einzelnen Einrichtungen zumeist nicht hinaus)
5. Inwieweit hilft das Label dabei, den Inklusionsgedanken in Strukturen der Einrichtungen zu verankern?
- Strukturveränderungen eher aufgrund von äußeren Vorgaben
- Das Label begünstigt Veränderungen vor allem durch Denkanstöße und Erinnerungen
- Fehlende Ressourcen und hierarchische Strukturen setzen Grenzen
Aus den Informationen wurden ebenfalls Wünsche abgeleitet, unter anderem entwickelt das Forum daraus:
- Ein neues Dokumentationsmaterial für Einrichtungen, die schon länger beim Label dabei sind
- Einen freiwilligen und aufbauenden Workshop für Labeleinrichtungen, um das gesamte Team im inklusiven Arbeiten zu stärken
- Einen Workshop zur Durchführung inklusiver Ferienfreizeiten zur Stärkung der Handlungssicherheit
- Aktionen für mehr Sichtbarkeit des Labels
Neue Label-Einrichtungen
- Haus der Jugend
- Zukunftswerkstatt Oberkassel
- Einstiegsworkshops terminiert: Brotfabrik, Tanzhaus, Käpt´n Book
- Im Gespräch über Labellteilnahme unter anderem mit Ludwig-van-Beethoven Musikschule Bonn, Internationale Begegnungsstelle
- Erste Schritte hin zum Label für neue Einrichtungen: Beschluss zum Label (unterschriebenes Leitbild) an das Forum schicken und einen Termin für einen Einstiegsworkshop vereinbaren (Material auch unter https://inklusion-lebendig-machen.de/label-inklusion/arbeitsmaterialien/ )
Projekt Mini-Motion
- Alltagstaugliche Bewegungsimpulse, Perspektive: als Karten/ über QR-Codes nutzbar
- Wurde in einzelnen Labeleinrichtungen erprobt und als wertvoll und hilfreich angesehen
- Förderungsantrag dazu ist gestellt.
3. Impuls aus der Praxis: Einsatz von Tellimero-Stift und QR-Codes (Jugendzentrum Haus Michael)
- „Tellimero“-Stift als ein Vorlesestift (vergleichbar mit „Tiptoi“), mit dem man in Kombination mit Stickern eigene Sprachaufnahmen machen kann
- Im Jugendzentrum Haus Michael wird er viel genutzt und wird empfohlen
- Auch für Erwachsene nutzbar, wird bereits im LVR-LandesMuseum genutzt (Sticker auf stellvertretenden Fotos der Gegenstände)
- Gute Möglichkeit zur Partizipation: Teilnehmende können die Stifte für Teilnehmende besprechen
- Hohen Motivations- und Aufforderungscharakter
- Tonaufnahmen können auf zusätzliche Tellimero-Stifte am Computer übertragen werden, damit sich mehrere gleichzeitig dieselben Sticker vorlesen lassen können
- Beispiele zur Anwendung: Anleitungen, Rezepte, Beschriftungen,…
- QR-Codes erstellt das Haus Michael über die kostenpflichtige Anwendung QR-Code-Generator, erhalte dadurch eine gewisse Anzahl an QR-Codes, bei denen sie zum Beispiel Tonaufnahmen hinterlegen können, so dass Besuchende mit internetfähigen Gerät sich zum Beispiel das Programm des Jugendzentrums vorlesen lassen können
- Der Tellimero-Stift und QR-Codes als Beispiel zum Abbau von Barrieren und neben bildlichen und schriftlichen Darstellungen auch eine auditive Möglichkeit
4. Austausch über Gestaltung der Tagung am 20. November mit dem Schwerpunkt Vielfalt/ Diversity
- Die Tagung des Forums ist in der Planung
- Wird ganztägig am 20. November bei Abenteuer Lernen e. V. stattfinden
- Das Schwerpunktthema Vielfalt/ Diversität steht fest
Netzwerk sammelt Ideen und Wünsche für die Umsetzung und Inhalte:
- Sensibilisierung für Vielfalt als wesentlicher Bestandteil
- Erreichbarkeit von allen mitdenken, Niedrigschwelligkeit
- Barrierefreiheit im öffentlichen Raum thematisieren
- Öffentlichkeitsarbeit/ Informationsfluss
- Kommunikation über Vielfalt positiv gestalten
- Vielfalt/ Diversity als ein sehr breites Thema muss gut eingeordnet werden und Schwerpunkte gesetzt und transparent gemacht werden (nicht alle Intersektionen können gleichermaßen in dem organisatorischen Rahmen abgebildet werden)
- Über die Ungleichskategorie „Behinderung“ hinaus, unter anderem Migration, Queere-community
- Nutzung und Beachtung individueller Fähigkeitem
- Strategien zur Begegnung von Alltagsdiskriminierung
- Statements von Einrichtungen, wie Vielfalt gelebt wird
- inklusive und partizipative Kreativangebote während der Tagung
- Ansätze wie zum Beispiel Anti-Bias
5. Termine aus dem Netzwerk
- 27. März 15-20 Uhr Stille Stunde im LVR-LandesMuseum Bonn
- 24. April 18:30 Uhr Schauspielhaus offene Probe zu „Farm der Tiere“ als Möglichkeit das Theater kennenzulernen zum Beispiel gute Möglichkeit für Menschen im Spektrum (Anfrage an susanne.roeskens[at]bonn.de)
- 9. Mai von 9:00 bis 15:00 Uhr „Bonn Ort für alle – DIE Konferernz“ im LVR Museum, weitere Infos über die Behinderten-Gemeinschaft Bonn
- 10. Mai ab 14 Uhr Stadtteilfest Schwarzrheindorf (Haus Michael, Theater Bonn)
- Immer letzter Dienstag im Monat 16:30-18 Uhr Leerstand als Begegnungsraum (Friedrichstraße 5) „Vierteltöne – Musik für Alle“, gemeinsam Musik machen (Anmeldung nicht notwendig)
6. Ausblick/ Termine
- 24. März 2025: Fortbildung Autismus-Spektrum-Störung (Einstieg)
- April 2025: Workshop zur Durchführung Inklusiver Ferienfreizeiten
- 4. April 2025: 3. Inklusion im Dialog
- 10. April 2025: Fortbildung Basic sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
- 2. Mai 2025: 4. Inklusion im Dialog
- 3. Juni 2025: Netzwerktreffen Inklusion vor Ort bei Abenteuer Lernen e. V.
- 13. Juni 2025: Fortbildung Diversität in Kinderbüchern
Bonn, 12. März 2025
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