Intensiver Austausch beim ersten Praxisseminar: Inklusion konkret 1

Unter dem Thema „Wie realisiere ich ein inklusives Angebot in der Kinder- und Jugendarbeit“ trafen sich am Freitag, den 12. Mai 2017 VertreterInnen aus OGS, Jugendzentrum, private Träger der offenen Kinder und Jugendarbeit, Verbände der Behindertenarbeit, dem Jugendamt und dem Inklusionsbüro der Stadt Bonn zu einem intensivem Austausch.

Um einen großen Tisch in den Räumen von Abenteuer Lernen sitzen viele Leute und diskutieren.

Am Vormittag berichtete eindrucksvoll Bettina Mücke-Fritsch aus der Sicht einer betroffenen Mutter unterschiedliche „Teilnahmeverhinderungsgründe“ unter dem Titel: „Warum geht mein Kind da nicht hin?“ Es wurde unter anderem sehr deutlich, wie wichtig und sensibel der Erstkontakt mit einer Einrichtung ist.

Im weiteren Verlauf des Vormittags stellte Erika Luck-Haller „Gelingensbedingungen“ für inklusive Angebote aus der Erfahrung von Abenteuer Lernen e.V. vor. Die individuelle Bewerbung und der persönliche Kontakt zu den Kindern und Familien waren dabei wesentliche Punkte.

Peter Bröxkes (Stadtjugendpfleger) beleuchtete die Möglichkeiten der Finanzierung von inklusiven Angeboten. Schnell wurde deutlich, dass die Gesamtfinanzierung eines Angebotes durch einen „Geldtopf“ unrealistisch ist. In der Regel gilt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten wie öffentliche Gelder, private Spenden und Sponsoren oder Stiftungen zu nutzen.  Ein offener Austausch, gute Tipps und gegenseitige Unterstützung bei der Antragsstellung sind wichtig. Die Bereitschaft dazu war sehr groß und die Unterstützung bei der Antragstellung durch die Stadtjugendpflege sowie durch das „Forum Inklusion lebendig machen“ wurde zugesagt.

Nach der Mittagspause stellte Birgit Kuhnen das geplante Projekt „Inklusion im Zelt“ im Rahmen des „Forums Inklusion lebendig machen“ vor. Hier wird es darum gehen ein mobiles Zelt anzubieten, in dem dirket ein naturwissenschaftliches oder handwerkliches inklusives Angebot ausprobiert werden kann. Das Zelt soll als Werbung für inklusive Angebote dienen und kann für Feste, Projektwochen oder ähnliches in Zukunft ausgeliehen werden.

Zum Abschluss präsentierte Maike Schwanenberg von der Schule für Kranke, Ansätze wie die Qualität von inklusiven Angeboten verbessert werden kann. Wichtig ist die genaue Zielklärung, was genau will ich mit dem Angebot erreichen?

Insgesamt wurden viele Aspekte und Kritierien für die Gestaltung von inklusiven Angeboten erarbeitet. Alle Teilnehmenden haben betont, wie wichtig dieser Perspektivwechsel durch die unterschiedlichen ReferentInnen war. Sehr positiv wurde der gemeinsame und offene Austausch der unterschiedlichen Teilnehmenden bewertet.