Rückenwind durch die Tagung: Freizeit inklusiv(e)

Am 17. und 18. November fand die Tagung: Freizeit inklusiv(e) des Forums Inklusion lebendig machen statt. Knapp vierzig interessierte Fachkräfte aus OGS, Kita, Jugendzentren und anderen Institutionen und Vereinen, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, hörten gespannt die Vorträge der Referenten am Freitag Nachmittag.

Im Hintergrund sieht man eine Leinwand auf der ein Vortrag projeziert wird. Im Vordergund sitzten viele Teilnhemer auf Stühlen.

Eindrucksvoll präsentierte der Chefarzt des Kinderneurologischen Zentrums der LVR-Klinik in  Bonn Dr. Helmut Hollmann die absolute Notwendigkeit des Austausches, der Transparenz und der Zusammenarbeit zwischen den Säulen Kindergarten, Schule, Freizeit und Therapie. Er betonte, dass nur so die gesellschaftliche Herausforderung einer inklusiven Gesellschaft möglich wäre.

Eine Referentin steht rechts neben einer großen Leinwand und stellt ihre Einrichtung vor. Im Vordergrund sitzen Teilnehmer auf Stühlen und hören zu.

Besonders praxisnahe Impulse kamen von Dr. Silke Stappen vom Bonner Verein Brücke-Krücke und von Anke Sommerhäuser vom Jugendzentrum Sürth aus Köln. Mit über 35 Jahren Erfahrung in der konkreten inklusiven Arbeit mit Kinder und Jugendliche waren sie sich einig, dass mit viel Mut und Kreativität vieles erreicht werden kann. Die Barrieren für eine inklusive Arbeit sind häufig in den Köpfen, die es gilt durch eine positive Haltung zu Inklusion abzubauen. Natürlich sind die Rahmenbedingungen für Inklusion, wie Personal und finanzielle Austattung sowie barrierefreie Räume dabei nicht zu vernachlässigen.

Hannes Roever vom indiwi e.V. aus Berlin berichtete in seinem Vortrag über die Gelingensbedingungen für inklusive Freizeitangebote über ganz ähnlichen Erfahrungen. Auch er betonte das die Haltung der Personen zu Inklusion, die Voraussetzung für das Gelingen eines Angebotes ist. Wichtig ist innovativ zu denken und Kooperationen mit anderen einzugehen. Ohne Geld und Fachpersonal ist es letztendlich auch nicht zu schaffen, so dass er auch ein paar Tipps zu Stiftungen und anderen Geldgebern mitgebracht hatte.

Mit einem kreativen Mitmach-Programm von Michael Bradke vom MobilenMusikMuseum aus Düsseldorf endete der erste Teil der Tagung am Freitag Abend. Mit viel Spaß probierten die Teilnehmer unterschiedlichste „Klatscher“ und Rhytmen aus aller Welt selber aus und lernten dabei die ein oder anderen Tipp kennen, wie schwierige Abfolgen auch in inklusiven Gruppen ausprobiert werden können.

Das Publikum sitzt im Halbkreis und lauscht gespannt dem Mitmachprogramm.

Foto:Bernhard Graepp

Am Samstag vormittag konnten die Teilnehmer zwei von drei Praxisworkshops ausprobieren, die einen Einblick in die konkrete inklusive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen boten. Holger Klän präsentierte mit seiner Theaterarbeit Präsentationsspiele und Übungen. Bei Ingo Scharnbacher vom Spielezirkus Bonn-Rhein-Sieg konnten die Teilnehmer direkt ausprobieren, wie mit einfachen Mitteln Elemente der Zirkuspädagogik mit Kindern realisieren kann. Birgit Kuhnen von Abenteuer Lernen e.V. stellte ein Angebot aus dem Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung vor, indem Naturfarben selbst hergestellt und ausprobiert wurden.

Ein Blick von oben auf die Werkstatträume von Abenteuer Lernen. Ungefähr vierzig Personen sitzen und hören einem Redner zu, der die Vorgehensweise des Worldcafes erläutert. Mit einem Beamer ist an einer Wand ein Schaubild projeziert.

Foto: Bernhard Graepp

Am Nachmittag waren die Ideen und die Beiträge derTeilnehmer besonders gefragt. Peter Bröxtes, der Stadtjugendpfleger der Stadt Bonn moderierte in drei Runden das Worldcafé.

Als Fazit des Worldcafés formulierten die Teilnehmer Ideen und Vorschläge an das „Forum Inkluison lebendig machen“, wie zum Beispiel mehr Vernetzung und Austausch, die Installation von „Inklusionslotsen“ oder das Einrichten eines inklusiven offenen Kinder- und Jugendtreffs.

Auf dem Weg zu mehr inklusiven Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche gibt es noch viel zu tun. Die Tagung ermutigte an diesen Themen weiterzuarbeiten und gab Rückenwind sich gemeinsam für inklusive Freizeitangebote stark zu machen.

Auf einer gelben Papiertischdecke sind verschiedene Begriffe mit Edding geschrieben: "Offenheit", "Zeit nehmen" und "respektvoll miteinander umgehen".